Ich schnitt es gern in alle Rinden ein,
Ich grub es gern in jeden Kieselstein,
Ich möcht es sä'n auf jedes frische Beet
Mit Kressensamen, der es schnell verrät.
Auf jeden weissen Zettel möcht ich's schreiben:
Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.
Ich möcht mir ziehen einen jungen Star,
Bis dass er sprach die Worte rein und klar,
Bis er sie sprach mit meines Mundes Klang,
Mit meines Herzens vollem, heissem Drang;
Dann sang er hell durch ihre Fensterscheiben:
Dein ist mein Herz und soll es ewig bleiben.
Den Morgenwinden möcht’ ich’s hauchen ein,
Ich möcht’ es säuseln durch den regen Hain;
O, leuchtet’ es aus jedem Blumenstern!
Trüg’ es der Duft zu ihr von nah und fern!
Ihr Wogen, könnt ihr nichts als Räder treiben?
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben.
Ich meint’, es müsst’ in meinen Augen stehen,
Auf meinen Wangen müsst’ man’s brennen sehn,
Zu lesen wär’s auf meinem stummen Mund,
Ein jeder Atemzug gäb’s laut ihr kund;
Und sie merkt nichts von all’ dem bangen Treiben:
Dein ist mein Herz, und soll es ewig bleiben!
Il testo è di Wilhelm Müller.