Sei du der Panther dieser neuen Häuser,
Aus Glas und Eisen, aus Beton und Licht,
In denen keine Tiere hausen.
Sei Katze du, mit langen Hüften, kühn und ohne Tränen.
Sei hartes Tier, das nichts vom Tode weiß, bevor es stirbt.
Sei hold, du holdes Tier, das nichts vom Tode weiß, bevor es stirbt.
In sich verkrümmtes Tier, wie Feuer glänzend,
Vor Freude bebend, blutig und beschwingt in seiner Leidenschaft,
Auf Inseln wohnend, ohne seinesgleichen.
Von Inseln bringe Schmerzensschrei und stärkste Lust, und im gesenkten Hals endloses
Weites Schreiten ohne Müdigkeiten.
Von jenen Inseln, die im Meere starren,
Wo harte Blumen unüberwindlich bunt aus Bitterlauge wachsen,
Und sich in giftigen Meereswogen spiegeln wie am süßen See ...
Sei immer!
Sei Glühfaden, immer zitternd in den leeren Lampenbirnen, immer leuchtend, so lang du lebst,
Mehr Stern als die Sterne.
Bunter Dämon!
Tanze ewigen Frühling, ewiges Licht.
Tanze den ersten Kuss der Geschlechter, die ewige Rechtfertigung Gottes,
Umkreise die Sonne, bunter Dämon, mit der Sonne tanzt du um Gott.
https://gedichte.xbib.de/Wei%DF%2C+Ernst_gedicht_Der+bunte+D%E4mon.htm