Unterhalb des Grabmals
- 1. Die Tunnel bzw. Durchgänge beziehen sich wahrscheinlich auf eine kliffoth-kabbalistische Ausdrucksweise, bei der sie bestimmte Verbindungen zwischen den Sephirot bezeichnen. Kenne mich damit selber nicht wirklich aus.
- 2. "Naamah" ist in jüdischer Mythologie eine der Töchter von Lilith und repräsentiert den Quliphot, der dem Sephiroth Malkuth (i.e. der physischen Welt) entspricht. Laut dem chaos-gnostischen Buch Liber Azerate (schwedische Version Seite 57) stellt sie somit die Torwächterin zur physischen Welt dar und lässt die anderen Qliphot dorthin durchdringen - hier funktioniert es in die umgekehrte Richtung.
Außerdem kann man sie in einem Punkt mit Hel vergleichen, der Hüterin des Totenreichs in germanischer Mythologie - auch jene ist Tochter einer der wichtigsten weiblichen chthonischen Gottheiten ihrer Mythologie, nämlich von Gullveig. Da Vexior von der Band Arckanum ebenjenen Vergleich in einem seiner Bücher zieht und er den Bandmitgliedern von Watain wahrscheinlich persönlich bekannt ist, kann ich mir vorstellen, dass auf eben diese Gleichsetzung hier Bezug genommen wurde - 3. Ein "cenotaph" ist ein Gedenkstein oder ähnliches, der sich nicht am selben Ort befindet wie der Leichnam. Dies ist hier insofern von Bedeutung, da es hier nicht darum geht, sich in die physische Erde zu begeben, sondern in ein Jenseits außerhalb der physischen Welt (danke an Stellarvore auf Genius.com für diesen Hinweis)
- 4. Hier findet sich eine deutliche Bezugnahme auf die gnostischen Ansichten der Band. Diese implizieren, dass man eigentlich gar nicht aus dem Kosmos stammt und es sich zum Ziel machen sollte, diesen wieder zu verlassen. Dieser Absatz erinnert mich besonders stark an Vexiors oben erwähnte Schriften, seine Darstellung der germanischen Unterweltkonzepte mit ihren gewundenen Flüssen, die dem Chaos entspringen (und somit auch dorthin zurückführen)
1. | Songs of Cosmic Destruction and Death Worship |
1. | They Rode On |
2. | Waters of Ain |
3. | Antikrists Mirakel |
Danke.
Ich find keine fehlenden Kommas. Über fehlende Punkte kann man sich streiten; im Booklet sind die hauptsächlich wegen der absatzlosen Formatierung zu finden, und ich halte Punkte ansonsten in Liedtexten eigentlich für überflüssig und eher unschön.
Nun, wenn schon wer meine Übersetzung durchliest: Bei dieser hier sind die Interpretationen mal ausnahmsweise wirklich reine Raterei, besonders das mit Naamah ist komplett geraten.
Ich meinte eher Kommas/oder Punkte, je nach Belieben. Wenn du sie beide eher als störend empfindest ist das vollkommen okay, der Sinn erschließt sich ohnehin.
Zu deinem Punkt mit Naamah finde ich deinen Vergleich mit Hel (müsste im Gulveigarbok erwähnt worden sein) sehr stimmig. Da Set (Gitarrist von Watain) bei mindestens einem Song von Arckanum beteiligt war werden die sich in der Tat kennen und auch ideologisch nahe stehen.
Genau, dort wird es erwähnt, das Lied ist aber ein paar Jährchen älter.
Dass sie sich ideologisch nahestehen keine Frage, aber wie gut man sich dann persönlich kennt, weiß ich halt nicht, und das ist ein wirklich spezielles Detail; hätte ich das Gullveigarbók nicht grad erst gelesen, wär mir das kaum aufgefallen, Naamah wird dort nur in einem kurzen Absatz genannt.
Das war dann ja eine glückliche Fügung, manchmal gibt es wirklich kuriose Zufälle im Leben.
Hast du es denn im Original zu Hause?
Hab leider keines ergattern können und es mir selber ausgedruckt um es zumindest studieren zu können.
Dass PanParadox auch sehr lesenswert ist wirst du sicherlich wissen. ;)
Ich hatte auf seiner Webseite oder so gelesen, dachte ich, dass er solch ein Studium bereits durchgeführt habe, aber vielleicht meinte er etwas anderes. Sein Altnordisch ist jedenfalls schonmal besser als meins (auch wenn er irgendnen Dialekt verwendet, was es schwierig zu verstehen macht, wenn man nur normalisiertes Altisländisch kann), obwohl ich ein paar kleinere Fehler in seinen Übersetzungen im Gullveigarbók bemerkt habe.
Hab nach einer kurzen Diskussion auf Genius.com nochmal nachrecherchiert und eine weitere, naheliegendere Erklärung für Naamah gefunden.
Hab ich der Fußnote hinzugefügt. An der Übersetzung selbst hat sich nichts geändert.
Hab Schwedisch und Norwegisch im Übrigen nie wirklich gelernt, aber verstehe zumindest ersteres in geschriebener Form relativ problemlos mit Wörterbuch, da die Grammatik so simpel ist - aber wenn man nach Skandinavien reisen möchte, sollte man vielleicht besser auch die gesprochene Spache lernen, die Aussprache unterscheidet sich teils sehr von der Schreibweise.
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