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Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er was zum Essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt,
das schafft kein Essen her.
 
Drum links, zwei, drei!
Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront
Weil du auch ein Arbeiter bist.
 
Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum braucht er auch noch Kleider und Schuh'.
Es macht ihn ein Geschwätz nicht warm
und auch kein Trommeln dazu.
 
Drum links, zwei, drei!
Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront
Weil du auch ein Arbeiter bist.
 
Und weil der Mensch ein Mensch ist,
drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern.
Er will unter sich keinen Sklaven sehn
und über sich keinen Herrn.
 
Drum links, zwei, drei!
Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront
Weil du auch ein Arbeiter bist.
 
Und weil der Prolet ein Prolet ist,
drum wird ihn kein anderer befrein,
es kann die Befreiung der Arbeiter
nur das Werk der Arbeiter sein.
 
Drum links, zwei, drei!
Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse, ist!
Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront
Weil du auch ein Arbeiter bist.
 

 

Kommentare
ScieraSciera    Di, 05/08/2014 - 17:28

Da die Komposition von Hanns Eisler stammt, habe ich ihn ins Gastmusiker-Feld eingetragen.

michealtmichealt    Mo, 31/08/2015 - 21:46

Transcription error in 2nd line; "zu" should be "zum"

FreigeistFreigeist
   Di, 01/09/2015 - 06:43

>"drum hat er Stiefel ins Gesicht nicht gern." =
drum hat er Stiefel iM Gesicht nicht gern.

FreigeistFreigeist
   Do, 03/09/2015 - 16:55

Das Lied entstand Ende 1934 auf Bitte von Erwin Piscator für die Erste Internationale Musikolympiade. Es thematisierte Brechts Überzeugung, dass nur eine Einheitsfront aus Kommunisten und Sozialdemokraten, ja aller Arbeiter eine Chance habe gegen den Nationalsozialismus noch etwas auszurichten. Auf der Musikolympiade 1935 in Straßburg wurde es uraufgeführt und dort von 3000 Arbeitersängern vorgetragen. Gedruckt erschien es erstmals 1937 während des Spanischen Bürgerkrieges in Madrid als Lied von der Einheitsfront, herausgegeben von Ernst Busch.

Der Text ist nur unter Kenntnis der Zustände der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik und den ersten Jahren nach 1933 verständlich. Ausgehend von der staatstragenden Position der SPD, die von der systemoppositionellen KPD als Verrat am Ziel des Sozialismus aufgefasst wurde, entwickelten sich unter Schlagwörtern wie „Sozialfaschismus" eine tiefe Spaltung und teilweise extreme Grabenkämpfe. Brecht erinnert im Text an die grundlegende Stellung der Proletarier unter kapitalistischen Produktionsbedingungen und hebt die einenden Interessen („Und weil der Mensch ein Mensch ist“) hervor. Kommunistisch und sozialdemokratisch orientierte Arbeiter sollten so von den jahrelangen Grabenkämpfen gegeneinander abgebracht werden und einen gemeinsamen Gegner, den Faschismus, erkennen, der nur gemeinsam, in der Einheitsfront, besiegt werden kann.

Die Einheitsfront wurde bereits wenige Tage nach der Machtübertragung auf Hitler von der KPD eingefordert, stieß aber aufgrund der unüberwindbar erscheinenden Unterschiede lange auf wenig Resonanz von sozialdemokratischer Seite. Auch die Olympiade der Arbeitersänger in Straßburg war von Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten geprägt, trotz des bekundeten Willens, der sich in dieser Komposition äußert.

Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Einheitsfrontlied

Evil_DeedEvil_Deed    Do, 03/09/2015 - 18:16

Прямо захотела вступить в коммунистическую партию после прослушивания

Khonsu DevelopmentKhonsu Development    Mo, 29/06/2020 - 14:50

Hi! Thanks for posting the lyrics! Small request: could you please remove the first line of the lyrics? I think the content of the lyrics should just be the lyrics, without the title. Thanks!